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Neue Wege für Pflege und Altern in Brandenburg: FAPIQ unterstützt seit 10 Jahren Projekte vor Ort

Sozialministerin würdigt wichtige Arbeit – FAPIQ-Fachtag heute in Potsdam

- Erschienen am 01.12.2025 - Presemitteilung 168/2025

Die „Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg“ (kurz: FAPIQ) unterstützt seit zehn Jahren lokale Akteure bei der alternsgerechten Gestaltung von Sozialräume. Das Ziel: älteren und pflegebedürftigen Menschen so lange wie möglich ein Leben in der eigenen Häuslichkeit zu ermöglichen. FAPIQ startete als Modellprojekt im Herbst 2015 als größte Maßnahme der Brandenburger Pflegeoffensive. Seit 2016 hat die FAPIQ dazu insgesamt 129 Projekte mit rund 415.000 Euro aus Landesmitteln gefördert und begleitet. Das 10-jährige Bestehen wurde beim jährlichen FAPIQ-Fachtag, der heute in Potsdam stattfand, gefeiert.

Anlässlich des Jubiläums würdigt Sozialministerin Britta Müller die Arbeit von FAPIQ: „Die Fachstelle Altern und Pflege im Quartier ist heute eine wichtige Begleitstruktur für die Umsetzung unseres Landesprogramms ‚Pflege vor Ort‘, das Herzstück vom ‚Pakt für Pflege 2.0‘. FAPIQ ist eine von allen Akteurinnen und Akteuren anerkannte Landeskoordinierungsstelle für die Umsetzung von konkreten Unterstützungsangeboten im ganzen Land. Von der Arbeit, dem Einsatz und der fachlichen Kompetenz profitieren sehr viele Menschen. Die Maßnahmen tragen entscheidend dazu bei, dass ältere Menschen, selbst wenn sie auf Unterstützung angewiesen sind, weiterhin sicher und gut in ihrem eigenen Zuhause und ihrer vertrauten Umgebung leben können. Ganz nach dem Motto ‚Gut älter werden im vertrauten Wohnumfeld‘. Im kommenden Jahr werden wir in Brandenburg die Nachbarschaftshilfe als alltagsunterstützendes Angebot für pflegebedürftige Menschen und deren pflegende Angehörigen starten. Und auch hierbei spielt FAPIQ bei der Umsetzung eine wichtige Rolle. Dafür danke ich dem gesamten FAPIQ-Team!“

Die FAPIQ trägt dazu bei, die Landkreise und kreisfreie Städte, Initiativen und Akteure vor Ort beim Auf- und Ausbau alternsgerechter und teilhabeorientierter Strukturen zu unterstützen. FAPIQ bietet unter anderem Beratung, Begleitung und Qualifizierung an und fördert den Erfahrungsaustausch zu guten Praxis-Beispielen. Das Projekt wird aus Landesmitteln und aus Mitteln der Verbände der Pflegekassen gefördert – in diesem Jahr sind es zusammen rund 1,2 Millionen Euro.

Altern und Pflege im Quartier

Die Fachstelle war von Anfang an Impulsgeberin für Fragen der alternsgerechten Quartiersentwicklung in Brandenburg. Mit dem in 2016 erstmalig gestarteten jährlichen Förderaufruf „Gut älter werden im vertrauten Wohnumfeld“ wurden bis 2025 insgesamt 129 Projekte mit insgesamt rund 415.000 Euro aus Landesmitteln durch die FAPIQ gefördert. Die Projekte wurden auch beraten, bei der Umsetzung fachlich begleitet und bekannt gemacht. Inhaltliche Schwerpunkte bildeten generationenübergreifende Aktivitäten zur Quartiersgestaltung sowie lokale Initiativen, mit denen Anlaufstellen bzw. Orte für Begegnungen und Treffpunkte für gemeinsame Aktivitäten in Städten und Dörfern geschaffen wurden. Dabei hat die Fachstelle schon frühzeitig Möglichkeiten aufgezeigt, wie man in Quartieren der Einsamkeit im Alter begegnen kann.

An viele dieser beispielgebenden lokalen Initiativen konnte das Sozialministerium im Jahr 2021 anknüpfen, als im Rahmen des Brandenburger „Paktes für Pflege“ das Landesprogramm „Pflege vor Ort“ startete. Mit „Pflege vor Ort“ sollen in den Ämtern und amtsfreien Städten und Gemeinden gezielt sozialräumliche Hilfen im Vor- und Umfeld von Pflege auf- und ausgebaut werden - also in kommunaler Verantwortung Angebote der Information, Begleitung, Entlastung und sozialen Teilhabe der pflegebedürftigen Menschen und ihrer Angehörigen geschaffen werden.

Pflege vor Ort ist ein großer Erfolg und hat in den Kommunen viel Engagement ausgelöst: Seit 2021 wurden in knapp 89 Prozent aller Ämter und Gemeinden mit der Förderrichtlinie insgesamt mehr als 660 Projekte und Maßnahmen zur Unterstützung von pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen umgesetzt. Diese Initiativen fördern Prävention, Beratung, Entlastung und Teilhabe und tragen dazu bei, Pflegebedürftigkeit zu verzögern, zu verringern oder sogar zu vermeiden – ein wichtiger Schritt, um den zukünftigen Bedarf an Pflegekräften zu begrenzen.

Steigende Anzahl von pflegebedürftigen Menschen

In Brandenburg sind über 214.000 Menschen pflegebedürftig. Rund 57 Prozent aller Pflegebedürftigen in Brandenburg sind über 80 Jahre alt. Das geht aus der aktuellen Pflegestatistik 2023 hervor. Im Vergleich zur Pflegestatistik 2021 ist die Anzahl der Pflegebedürftigen um mehr als 29.400 bzw. um 16 Prozent gestiegen. Der Anteil der Pflegebedürftigen an der Bevölkerung erhöhte sich von 7,3 auf 8,3 Prozent.

Die häusliche Pflege hat im Land Brandenburg einen sehr hohen Stellenwert: 88,9 Prozent aller pflegebedürftigen Menschen werden im eigenen Zuhause von Angehörigen oder mit Hilfe von ambulanten Pflegediensten versorgt; das ist der bundesweit höchste Wert.

Mehr Informationen

Internetseite: https://www.fapiq-brandenburg.de/