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Regionale Krankenhaus-Netzwerke zur Steuerung der Behandlung von COVID-19-Patienten reaktiviert

- Erschienen am 05.11.2021 - Presemitteilung 614/2021
Symbolfoto Krankenhaus, Foto: © sudok1 / Fotolia Foto: © sudok1 / Fotolia

Angesichts wieder deutlich steigender Corona-Infektionszahlen hat das Gesundheitsministerium den Austausch mit den fünf Integrierten Regionalleitstellen (IRLS) und den koordinierenden Krankenhäusern der fünf Versorgungsgebiete im Land Brandenburg intensiviert. Seit dieser Woche finden wieder regelmäßig jede Woche Telefon- bzw. Webkonferenzen zur Corona-Lage in den Krankenhäusern statt. Damit ist eine schnelle Abstimmung und ein Austausch zur aktuellen Situation in den fünf Versorgungsregionen sichergestellt. Dazu bittet Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher mit einem Schreiben an alle Brandenburger Krankenhäuser, dass die Krankenhäuser der Schwerpunktversorgung für ihr jeweiliges Versorgungsgebiet ihre koordinierende Rolle zur Steuerung der Behandlung von COVID-19-Patienten wiederaufnehmen und in regelmäßigen Austausch mit den weiteren Krankenhäusern im regionalen Netzwerk treten.

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher: „Die Corona-Zahlen schnellen in die Höhe. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein Frühwarnsystem. Wir wissen, dass die Zahl der Patientinnen und Patienten, die wegen einer COVID-19-Erkrankung stationär in Krankenhäuser versorgt werden müssen, dem Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz zwei bis drei Wochen später folgt. Aktuell ist die Situation in den Krankenhäusern noch handhabbar. Aber die Corona-Lage ist ernst, die Situation in den Krankenhäusern wird schwieriger. Deshalb reaktivieren wir die regionalen Corona-Netzwerke der Krankenhäuser, die sich bereits in der Vergangenheit bewährt haben. Man kann es nicht oft genug wiederholen: Allen Beschäftigten und Einsatzkräften in der Gesundheitsversorgung danke ich für ihren unermüdlichen Einsatz besonders in der Corona-Pandemie. Vor Ihnen liegen erneut schwere Wochen. Mir ist bewusst, dass die Pandemiebewältigung und die Sicherstellung der Versorgung Ihnen und Ihren Familien weiterhin viel abverlangt. Und ich teile Ihre Verärgerung darüber, dass viele schwere Erkrankungen vermeidbar gewesen wären, wenn sich die Betroffenen rechtzeitig hätten impfen lassen.“

Im Land Brandenburg sind 54 Krankenhäuser mit 66 Krankenhausstandorten in den aktuellen Krankenhausplan des Landes aufgenommen. Die Krankenhausstandorte sind in fünf Versorgungsgebieten aufgeteilt: Prignitz-Oberhavel, Uckermark-Barnim, Havelland-Fläming, Lausitz-Spreewald und Oderland-Spree.

Die Zentrale Koordinierungsstelle für Luftrettung (ZKS) der Integrierten Regionalleitstelle Lausitz hat ihre unterstützende Arbeit für die Koordinierung der Verlegungen von COVID-19-Patientinnen und -Patienten noch nicht wiederaufgenommen. Falls es die Situation erforderlich machen wird, wird die Steuerung des Transports notwendiger Verlegungen von intensivmedizinisch und beatmungspflichtigen COVID-19-Patientinnen und -Patienten für das Land Brandenburg wieder zentral durch die ZKS in Zusammenarbeit mit den regionalen Leitstellen und den Kliniken erfolgen, heißt es in dem Schreiben der Ministerin an die Krankenhäuser sowie an alle Landkreise und kreisfreie Städte.

Aktuell werden im Land Brandenburg 235 Personen wegen einer COVID-19-Erkrankung stationär im Krankenhaus behandelt, davon befinden sich 48 in intensivmedizinischer Behandlung, hiervon müssen 43 beatmet werden (Stand 04.11.2021, Quelle: IVENA).

Die landesweite Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz beträgt aktuell 3,08 (Anzahl der Patientinnen und Patienten, die mit einer COVID-19-Erkrankung stationär behandelt werden, innerhalb der letzten sieben Tage pro 100.000 Einwohner). Damit liegt dieser Wert noch im grünen Bereich (kleiner 7). Zum Vergleich: In der abnehmenden Hochphase der Zweiten Corona-Welle (Anfang Januar 2021) betrug die landesweite Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz 21,0. In der Hochphase der Dritten Welle (ab Ende März 2021) lag dieser Wert bei 9,3.

Landesweit sind 4,7 Prozent der verfügbaren Intensivbetten in Krankenhäusern mit COVID-19-Patienten belegt. Auch dieser Wert liegt damit noch im grünen Bereich (bis 10% mit COVID-19-Patienten belegte ITS-Betten). Zum Vergleich: Den bisherigen Spitzenwert der Auslastung der ITS-Betten mit COVID-19-Patienten gab es Mitte Januar 2021 mit 255 Belegungen, das entspricht 24,7 Prozent.