Medizinische Universität Lausitz und Klinik Forst kooperieren in der Wirbelsäulenchirurgie
Gesundheitsministerin Müller: „Meilenstein für die Gesundheitsregion“
- Erschienen am - PresemitteilungDie medizinische Versorgung der Bevölkerung in der Modellregion Gesundheit Lausitz wird weiter gestärkt. Die Lausitz Klinik Forst und die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL-CT) vertiefen ihre seit Jahren bestehende Kooperation und erweitern sie um eine Zusammenarbeit im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie. Ab Mitte Juni sollen unter der Federführung des MUL-CT, erste Wirbelsäulenoperationen in der Lausitz Klinik Forst durchgeführt werden. Patientinnen und Patienten in der Region Forst können damit schneller an einen OP-Termin kommen, zugleich leistet das neue Angebot einen Beitrag zur Zukunftssicherheit der Klinik. Gesundheitsministerin Britta Müller informierte sich heute bei einem Besuch über die Pläne und lobte die Kooperation zwischen den Einrichtungen als wegweisend für die Region.
Gesundheitsministerin Britta Müller sagte in Forst: „Die Kooperation im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie ist ein weiterer Meilenstein für die gesamte Gesundheitsregion Lausitz. Die enge Zusammenarbeit der Akteure des Gesundheitswesens vor allem im Bereich der sektorenübergreifenden Kooperation hat insbesondere unter den neuen Rahmenbedingungen der Krankenhausreform enorm an Bedeutung gewonnen. Sie bietet die Chance, stationäre Strukturen neu zu denken und gleichzeitig den ambulanten Bereich gezielt zu stärken – also die ,stambulante Versorgung‘ als Zukunftsmodell im Flächenland Brandenburg zu etablieren und zu stärken. Am Ende profitieren davon alle Beteiligten – und nicht zuletzt die Patientinnen und Patienten, für die sich Anfahrtswege und die Wartezeit auf einen OP-Termin verkürzen. Kooperationen sind ein bedeutender Schlüssel, um die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen und dadurch eine moderne, bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung im Land Brandenburg zu schaffen.“
Prof. Dr. Ulrike Gutheil, Vorständin universitärer Strukturaufbau der MUL-CT: „Die geplante Kooperation stellt einen zukunftsweisenden Schritt dar, um die Versorgungssituation im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie nachhaltig zu verbessern. Durch die strukturierte Arbeitsteilung zwischen der Universitätsklinik und der Lausitz Klinik Forst können Ressourcen gezielt eingesetzt, operative Exzellenz gefördert und die Patientenzufriedenheit gesteigert werden.“
Sebastian Scholl, Beauftragter der Modellregion Gesundheit Lausitz: „Damit greifen wir außerdem die Idee der Krankenhausreform auf, medizinisch komplexe Fälle an großen Krankenhäusern zu bündeln und zahlen gleichzeitig auf das Ziel unserer Landesregierung ein, der dauerhaften Sicherung einer wohnortnahen Versorgung. Ausblick: In der Modellregion, werden wir auch das Vermeiden von Operationen an der Wirbelsäule in den Fokus nehmen.“
Prof. h. c. Hans-Ulrich Schmidt, Geschäftsführer Lausitz Klinik Forst: „Die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der heutigen Medizinischen Universität Lausitz-Carl Thiem erhält mit dem Ausbau der Wirbelsäulenversorgung eine zukunftsweisende Erweiterung. Gemeinsam schaffen wir damit die Grundlage für eine spezialisiert und gleichzeitig wohnortnahe Versorgung auf höchstem Niveau.“
Die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem und die Lausitz Klinik Forst kooperieren bereits in den Bereichen Urologie und Schlaganfallversorgung. Als dritte Säule der Zusammenarbeit kommt nun die Wirbelsäulenversorgung hinzu. Dabei werden die medizinischen Möglichkeiten beider Kliniken auf einander abgestimmt, vergleichbare medizinische Standards durch eine einheitliche Führung unter Prof. Shiban über beide Standorte sichergestellt. Shiban ist Chefarzt und Ordinarius an der MUL-CT für Neurochirurgie und wird an der Lausitz Klinik das Department Wirbelsäulenchirurgie in der Klinik für Chirurgie verantworten.
Die medizinische Versorgung im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie steht zunehmend vor der Herausforderung, sowohl die hohe Nachfrage nach Eingriffen zu bedienen als auch eine Spezialisierung und Qualitätssicherung für komplexe Operationen zu gewährleisten. Die Medizinische Universität Lausitz verzeichnet eine stetig steigende Zahl an Patienten mit Wirbelsäulenbeschwerden, die sowohl einfache als auch hochkomplexe Eingriffe erfordern. Ziel der geplanten Kooperation ist es, durch eine Entzerrung der operativen Kapazitäten eine effizientere Patientenversorgung sicherzustellen.
Dafür sollen weniger komplexe Wirbelsäulenoperationen (Spinalkanalstenosen und Bandscheibenvorfälle) regelmäßig in der Klinik Forst durchgeführt werden. Die so freiwerdenden Kapazitäten an der Universität können für komplexe, hochspezialisierte Eingriffe genutzt werden. Patientinnen und Patienten profitieren dann von kürzeren Wartezeiten für diese standardisierten Eingriffe.
Hintergrund
Die Lausitz Klinik Forst gehört zur Potsdamer Ernst von Bergmann Gruppe und ist ein Krankenhaus der Grundversorgung im Versorgungsgebiet 4 (Lausitz Spreewald). Sie verfügt über fünf Fachabteilungen – Innere Medizin, Geriatrie, Chirurgie, Frauenheilkunde inklusive Geburtshilfe und Urologie. Die Klinik hat rund 320 Mitarbeiter und insgesamt 209 Planbetten, davon 166 vollstationär und 43 teilstationär. Im vergangenen Jahr wurden dort gut 5.700 vollstationäre Fälle betreut.