Ministerin Müller: „Chancen der Ambulantisierung und der Digitalisierung voll ausschöpfen“
Zukunftswerkstatt Innovative Versorgung bringt Akteure der Gesundheitsversorgung aus Brandenburg und Berlin zusammen – Veranstaltung heute in Potsdam
- Erschienen am - PresemitteilungWie sieht die medizinische Versorgung der Zukunft für die Menschen in Brandenburg und Berlin aus? Mit dieser zentralen Frage beschäftigt sich das jährliche länderübergreifende Format „Zukunftswerkstatt Innovative Versorgung“, das heute im Bildungsforum Potsdam stattfand. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf der Ambulantisierung. An der Veranstaltung nahmen Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller, Berlins Gesundheitssenatorin Dr. Ina Czyborra sowie Expertinnen und Experten aus der Gesundheitsversorgung teil.
Gesundheitsministerin Britta Müller sagte in ihrer Rede: „Wir haben die Möglichkeit, Versorgung neu zu denken. Nicht mehr getrennt in starre Sektoren, sondern entlang echter Versorgungswege. Es geht darum, die Zukunft zu gestalten – mit Verantwortung, Mut und Weitblick. Für Brandenburg bedeutet das: Wir wollen die Chancen der Ambulantisierung und der Digitalisierung von Versorgung voll ausschöpfen. Und wir wollen zeigen, dass dies ein Gewinn für die Patientinnen und Patienten sein kann, für Fachkräfte und für die regionale Struktur. Ich verwende dafür bewusst den Begriff ‚stambulante‘ Versorgung. Denn das ist der Kern der Veränderung: Wir lösen uns von der Frage ‚ambulant oder stationär?‘ und rücken die Frage ‚Was ist medizinisch sinnvoll und menschlich richtig?‘ in den Mittelpunkt. Wir verbinden die Stärken der ambulanten und stationären Welt – mit dem Ziel, Menschen genau dort zur versorgen, wo es für sie am besten ist: wohnortnah, effizient, gut vernetzt und von hoher Qualität. Das ist ein echter Paradigmenwechsel. Es geht um eine patientenzentrierte Versorgung, die sektorenübergreifend gedacht ist. Das bedeutet, dass ambulante und stationäre Leistungen besser vernetzt und gemeinsam geplant werden müssen. Nur so können wir auch in Zukunft eine gute und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung sicherstellen – und das gilt besonders für unsere ländlichen Regionen.“
Patientenströme, Fachkräfte und Infrastruktur - Brandenburg und Berlin sind in der Gesundheitsversorgung eng miteinander verbunden. Der gemeinsame Austausch über Landesgrenzen hinweg bildet deshalb einen wichtigen Bestandteil der zukünftigen Versorgungsgestaltung.
Erfolgreiche Praxis-Beispiele
In der Zukunftswerkstatt präsentierten sich heute erfolgreiche Praxis-Beispiele. Dazu gehörte das Krankenhaus Seelow, das sich zu einem Gesundheitscampus mit ambulanten Angeboten weiterentwickelt. Ebenso präsentierten sich die Projekte „TENEAM“ und „stay@home, treat@home“, die neue Wege in der telemedizinischen Versorgung aufzeigen und damit zukunftsfähige Modelle für eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung schaffen.
Hintergrund
Seit 2014 arbeiten die Länder Berlin und Brandenburg mit dem Format „Zukunftswerkstatt Innovative Versorgung" an einer Stärkung der medizinischen Versorgung der Region. Die Werkstatt dient als Dialogplattform, kreative Ideenschmiede und Impulsgeberin für die an der Gesundheitsversorgung beteiligten Akteurinnen und Akteure in der Region Berlin-Brandenburg. Organisiert und koordiniert wird das Format durch das Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg in Abstimmung mit den Gesundheitsverwaltungen beider Länder.
Die Themen der Zukunftswerkstatt in den vergangenen Jahren waren:
- Kooperationen im Kontext der Krankenhausreform: Gesundheitsversorgung in neuen Formen (2024)
- Geschlechtersensible Medizin (2023)
- Long und Post Covid (2022)
- Zukunft der Schlaganfallversorgung: länderübergreifend, transsektoral, interprofessionell (2021)
- Länderübergreifende Versorgung mit und nach Corona (2020),
Internetseite: https://www.healthcapital.de/versorgung/zukunftswerkstatt/page/