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Versorgung von Long-COVID-betroffenen Kindern und Jugendlichen – Ministerin Müller besucht SPZ Neuruppin

Gesundheitsministerin Britta Müller besucht Sozialpädiatrisches Zentrum in Neuruppin – Austausch über Angebote für Kinder und Jugendliche mit Long COVID-ähnlichen Erkrankungen, einschließlich Post-Vac-Syndrom und ME/CFS

- Erschienen am 10.10.2025 - Presemitteilung 139/2025

Gesundheitsministerin Britta Müller besuchte heute das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) in Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin), um sich über die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long-COVID-ähnlichen Erkrankungen – darunter Post-Vac-Syndrom und ME/CFS – zu informieren. Sie sprach mit Patientinnen und Patienten sowie Eltern. Die Myalgische Enzephalomyelitis / das Chronische Fatigue Syndrom (ME/CFS) ist eine schwere Erkrankung, die oft zu einem hohen Grad körperlicher Behinderung führt. Im Gespräch mit Dr. Karen Müller-Schlüter, Leiterin des SPZ, Katja Hoffmann, Geschäftsstellenleiterin des Vereins „DiReNa – Gesundheits-Netzwerk Brandenburg“, Dr. Hagen Kelm, Mitglied im Vorstand des Vereins DiReNa, Simone Thun, Vorsitzende des Vereins „NichtGenesenKids Brandenburg“, sowie Alexander Lottis, Geschäftsführer der Pro Klinik Holding GmbH, machte sich Müller ein Bild von den Herausforderungen und der Versorgungslage vor Ort.

Gesundheitsministerin Britta Müller sagte in Neuruppin: „Kinder und Jugendliche, die an Long COVID, dem Post-Vac-Syndrom oder dem chronischen Erschöpfungssyndrom ME/CFS leiden, stehen vor großen Herausforderungen. Oft fehlt in ihrem Umfeld das Verständnis für ihre körperlichen und psychischen Einschränkungen. So berichten zum Beispiel viele Long-COVID-Betroffene von Müdigkeit und körperlicher oder geistiger Erschöpfung, die häufig wiederkehrt oder stetig andauert. Sie brauchen bestmögliche Unterstützung. Das Sozialpädiatrische Zentrum in Neuruppin ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Ziel ist es, die Versorgung nachhaltig zu verbessern und den Betroffenen sowie ihren Familien dringend benötigte Hilfe zukommen zu lassen. Dabei wird auch verstärkt auf digitale Angebote gesetzt, um Zugangswege zu verkürzen und Hilfe schneller verfügbar zu machen. Vereine wie ‚DiReNa‘ und ‚NichtGenesenKids‘ sind dabei wichtige Partner. Mein Ziel ist, die Versorgung von chronisch kranken Kindern im Land Brandenburg zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir den Betroffenen zuhören, sie aktiv einbinden und fördern. Und das tun wir in Brandenburg.“

Hintergrund

Sozialpädiatrische Zentren (SPZ) sind Einrichtungen der ambulanten Krankenversorgung, die auf Kinder und Jugendliche spezialisiert sind. Bei einer Erkrankung oder bei dem Verdacht auf eine Erkrankung, in deren Folge es zu Störungen in der kindlichen Entwicklung, Behinderungen, Verhaltensauffälligkeiten oder seelischen Störungen kommt oder kommen kann, bieten SPZ fachliche Hilfe und Unterstützung. Sozialpädiatrische Zentren arbeiten nur im Auftrag und auf Überweisung der niedergelassenen Vertragsärzten. Dies sind vor allem Ärzte und Ärztinnen für Kinder- und Jugendmedizin. Zu den besonderen Kennzeichen der SPZ gehört eine enge, fachübergreifende Zusammenarbeit auf medizinischem, psychologischem und pädagogisch-therapeutischem Gebiet.

Im Land Brandenburg gibt es insgesamt vier Sozialpädiatrische Zentren (SPZ) in Cottbus, Frankfurt (Oder), Neuruppin und Potsdam.

Das SPZ ist eine ambulante kinderärztliche Einrichtung zur interdisziplinären Diagnostik, Therapie und Betreuung von Kindern mit körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklungsauffälligkeiten, körperlichen und geistigen Behinderungen, neurologischen und chronischen Erkrankungen unter Einbeziehung ihres sozialen Umfelds. Das SPZ-Team setzt sich aus Ärzten, Psychologen, verschiedenen Fachtherapeuten, Heilpädagogen und Sozialarbeitern, die eng mit den überweisenden Ärzten, Therapeuten, Kliniken, Förder- und Beratungsstellen, Ämtern, Kindergärten, Schulen, Heimen und anderen Versorgungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen zusammenarbeiten.

Das Gesundheitsministerium fördert das DiReNa-Netzwerk, das Menschen mit Long-Covid und Post-Vac-Syndrom als verlässlicher Ansprechpartner dient. Im Landeshaushalt stehen dafür 20.000 Euro in 2025 und 39.400 in 2026 zur Verfügung. Das Long-COVID-Netzwerk wurde auf Initiative ehrenamtlich engagierter Ärzte sowie des Gesundheitsministeriums angesichts vielfach aufgetretener chronischer Gesundheitsfolgen im Zuge der Corona-Pandemie einerseits und andererseits nicht ausreichender Diagnostik- und Therapieangebote für die Betroffenen von Long-COVID und Post Vac im Jahr 2022 gegründet. Die Abkürzung „DiReNa“ steht für DiAGNOSTIK, ReHABILITATION und NaCHSORGE.

Ein erklärtes Ziel der Landesregierung ist es laut Koalitionsvertrag, sicherzustellen, dass Betroffene von langfristigen, gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Anschluss an eine SARS-CoV-2-Infektion (Long-COVID-Syndrom) sowie von Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe (Post-Vac-Syndrom) eine angemessene Beachtung und medizinische Betreuung erfahren.