Gesundheitsministerin Nonnemacher besucht mobile Herzdiagnostik in Potsdam
Projekt HerzCheck: LKW-Trailer mit MRT-Gerät macht Station vor Universität Potsdam
- Erschienen am - PresemitteilungHerzschwäche oder Herzinsuffizienz ist eine Volkskrankheit, an der Millionen Deutsche leiden. Umso wichtiger ist eine frühzeitige Erkennung, die durch die Magnetresonanztomografie (MRT) ermöglicht wird. Das Projekt „HerzCheck“ sorgt dafür, dass diese Diagnostik auch in ländlichen Regionen eingesetzt werden kann – mithilfe von mobilen MRT-Einheiten, die in großen Trucks durch Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern touren. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher hat am Freitag (11. März) einen solchen MRT-Truck besucht, der derzeit an der Universität Potsdam Station macht.
In Brandenburg litten im Jahr 2019 mehr als 18.000 Menschen an einer Herzinsuffizienz, die Hospitalisierungsrate war mit 563 vollstationären Patientinnen und Patienten pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner die vierthöchste in der Bundesrepublik. Nur in Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen-Anhalt lagen die Zahlen noch höher (Quelle: Deutscher Herzbericht 2020).
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher: „Verglichen mit anderen Bundesländern ist der Anteil älterer Menschen in Brandenburg überdurchschnittlich hoch – jene Bevölkerungsgruppe also, bei der das Risiko für eine Herzinsuffizienz besonders groß ist. Das Projekt „HerzCheck“ kann – gerade im ländlichen Raum, wo die diagnostischen Möglichkeiten oft limitiert sind – entscheidend dazu beitragen, diese Menschen durch eine Früherkennung effektiv zu schützen.“
Ziel des Projekts „HerzCheck“ ist es, eine Herzinsuffizienz bei Risikopatientinnen und -patienten in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern frühzeitig zu erkennen und so deren Prognose und Lebensqualität zu verbessern. Zudem können hohe Folgekosten einer andernfalls erst spät diagnostizierten Herzinsuffizienz deutlich gesenkt oder sogar vermieden werden. Den Betroffenen bleiben belastende Krankenhausaufenthalte erspart.
Das Projekt findet unter medizinischer Leitung des Deutschen Herzzentrums Berlin (DHZB) statt und wird vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit mehr als sieben Millionen Euro gefördert. Konsortialpartner sind die AOK Nordost, die medneo Deutschland GmbH als Betreiberin der mobilen MRT-Systeme und der IT-Technologie, das Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen, die Universitätsmedizin Göttingen, die Universitätsklinik Köln sowie das Universitätsklinikum Heidelberg.
Die MRT-Untersuchung in den mobilen Einheiten wird von geschultem medizintechnischen Personal durchgeführt. Die Untersuchungsdaten werden dann unter Beachtung aller Datenschutzvorgaben online an das DHZB übermittelt und dort durch Ärztinnen und Ärzte des Deutschen Herzzentrums ausgewertet. Auf der Basis des Befundes erhalten die Patientinnen und Patienten sowie ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte Empfehlungen für die weitere Therapie. Ein Jahr nach der Erstuntersuchung wird der gesundheitliche Zustand aller Patientinnen und Patienten mit auffälligem Befund erneut untersucht und der Therapieerfolg wissenschaftlich evaluiert. Auch eine Teilgruppe mit unauffälligem Befund wird als Stichprobe erneut untersucht.
Weitere Informationen unter: www.herzcheck.org