Sozialministerin Müller besucht Pflegestützpunkt in Finsterwalde
In Brandenburg gibt es 19 Pflegestützpunkte mit 27 Außenstellen
- Erschienen am - PresemitteilungPflegestützpunkte sind die zentralen Anlaufpunkte für alle Fragen rund um das Thema Pflege. Sie beraten individuell, trägerneutral und kostenlos. Am heutigen Mittwoch besuchte Sozialministerin Britta Müller in Finsterwalde die Außenstelle des Pflegestützpunktes Elbe-Elster, der in gemeinsamer Trägerschaft von der AOK Nordost und dem Landkreis Elbe-Elster betrieben wird. Dort sprach sie unter anderem mit Sozialberaterin Elisabeth David, Chris Behrens, Leiter des Fachbereiches Pflegeberatung und Pflegestützpunkte bei der AOK Nordost, und Anja Miersch, Sozialdezernentin des Landkreises Elbe-Elster, über die Angebote.
In allen Landkreisen und kreisfreien Städten des Landes Brandenburg arbeiten Pflegestützpunkte – insgesamt gibt es 19 Pflegestützpunkte mit 27 Außenstellen. Sie befinden sich in gemeinsamer Trägerschaft von Krankenkassen, Pflegekassen und kommunalen Trägern. Darüber hinaus gibt es ein mobiles Beratungsangebot im Landkreis Barnim sowie vier Videoberatungsstellen in den Kreisen Potsdam-Mittelmark, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin und Uckermark.
Sozialministerin Britta Müller: „Wenn man selbst pflegebedürftig wird oder dies bei einem Familienmitglied der Fall ist, stellen sich plötzlich sehr viele Fragen. Die Antworten darauf geben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflegestützpunkte. Sie bieten engagierte, fachkundige und individuelle Beratung und Unterstützung. Sie geben Auskunft zu sämtlichen pflegerischen Belangen – von Leistungsansprüchen im Rahmen der Pflegeversicherung, Möglichkeiten der Inanspruchnahme von ergänzenden Sozialleistungen über Möglichkeiten des altersgerechten Umbaus von Wohnungen bis hin zu bestehenden flankierenden sozialräumlichen Unterstützungsangeboten. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem individuellen Fallmanagement, bei dem für pflegebedürftige Personen jeweils ein auf sie zugeschnittener Versorgungsplan erstellt wird. Die Pflegestützpunkte sind damit ein integraler und unverzichtbarer Bestandteil der pflegerischen Versorgung. Der Pflegestützpunkt hier in Finsterwalde zeigt, wie wirkungsvoll entsprechende Beratungs- und Unterstützungsangebote auch in ländlichen Gebieten sein können. Mit Außenstellen, mobilen Angeboten und Videosprechstunden kann der Zugang zu den Angeboten der Pflegestützpunkte gerade in ländlichen Regionen erleichtert werden.“
Pflegestützpunkte sollen eine umfassende, neutrale und kostenlose Beratung bieten. Dabei soll es Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen ermöglicht werden, sich einen Überblick über die in Wohnortnähe vorhandenen, auch informellen Hilfe- und Unterstützungsmöglichkeiten zu verschaffen. Ziel der Arbeit der Pflege- und Sozialberatenden ist es, jedem Menschen ein selbstbestimmtes Leben zuhause in der vertrauten Umgebung zu ermöglichen.
Dass der Beratungsbedarf steigt, zeigt sich auch im Pflegestützpunkt des Landkreises Elbe-Elster, der neben dem Standort Finsterwalde noch über Beratungsstellen in Herzberg und Bad Liebenwerda verfügt. Insgesamt wurden dort im vergangenen Jahr 2.395 Beratungen durchgeführt, 481 davon entfielen auf die Außenstelle in Finsterwalde. Zum Vergleich: 2023 waren es 2.154 Beratungen, davon 453 in Finsterwalde.
Sozialberaterin Elisabeth David erklärte: „Die steigende Zahl an Beratungsgesprächen zeigt deutlich, wie groß der Informations- und Unterstützungsbedarf bei pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen ist. Um passgenaue Lösungen für individuelle Lebenslagen zu finden, ist eine enge Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren unverzichtbar. Besonders im flächendeckenden ‚Netzwerk Pflege Elbe-Elster‘ zeigt sich, wie wertvoll eine gut funktionierende Zusammenarbeit aller Beteiligten ist, um die Versorgung zu verbessern und die regionale Pflegeinfrastruktur zu stärken.“
Hintergrund
Nach der aktuellen Pflegestatistik waren im Dezember 2023 in Brandenburg 214.072 Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI). Im Dezember 2021 hatte die Anzahl der Pflegebedürftigen noch bei 184.646 gelegen. Das entspricht einem Anstieg um fast 16 Prozent. Damit stieg der Anteil Pflegebedürftiger an der Gesamtbevölkerung um einen Prozentpunkt auf 8,3 Prozent. Mit rund 57 Prozent war mehr als die Hälfte aller Pflegebedürftigen 80 Jahre oder älter. 2023 wurden in Brandenburg rund 89 Prozent aller pflegebedürftigen Personen in der eigenen Häuslichkeit gepflegt.