Nachsorgeklinik am Straussee erhält 466.000 Euro aus DDR-Parteivermögen
Gesundheitsministerin Britta Müller besuchte Reha-Klinik für herz- und krebskranke Kinder und deren Familien in Strausberg und überreichte Fördermittelbescheid
- Erschienen am - PresemitteilungWenn eine Familie die Diagnose einer schweren Herzerkrankung oder Krebs für ihr Kind erhält, gerät das Leben aus dem Gleichgewicht. Angst, Unsicherheit und eine kräftezehrende Therapie prägen plötzlich den Alltag. Inmitten dieser schweren Zeit braucht es Orte, in dem nicht nur die kleinen Patienten gut versorgt werden, sondern die ganze Familie mit einbezogen wird. Solch ein Ort entsteht in Strausberg (Landkreis Märkisch-Oderland). Die Nachsorgeklinik am Straussee wurde im Januar 2024 gegründet und befindet sich aktuell im Zulassungsverfahren; Fachabteilungen für Kinderkardiologie und -onkologie werden aufgebaut, die ersten Rehabilitandinnen und Rehabilitanden bald aufgenommen. Bis Ende 2026 soll die volle Kapazität der Klinik mit 58 Reha-Plätzen für herz- und krebskranke Kinder sowie deren Familien zur Verfügung stehen.
Gesundheitsministerin Britta Müller unterstützt dieses besondere Angebot. Sie überreichte heute einen Fördermittelbescheid über rund 466.000 Euro an den Geschäftsführer Jan Dreher und die Geschäftsführerin Karsta Dietrich. Die Mittel stammen aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR (sogenannte „PMO-Mittel“).
Gesundheitsministerin Britta Müller sagte bei ihrem Besuch: „Für eine Familie gibt es kaum eine erschütterndere Nachricht, als wenn das eigene Kind schwer erkrankt. Jedes Jahr werden etwa 7.000 Kinder mit einem angeborenen Herzfehler geboren, etwa 2.200 Kinder und Jugendliche erkranken an Krebs. Die Nachsorgeklinik am Straussee betreut Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die mit solch schweren Erkrankungen leben. Ihre Familien werden eng mit in die Therapie einbezogen. Deutschlandweit gibt es mit Strausberg nur fünf Kliniken, die solch eine familienorientierte Rehabilitation anbieten. In Ostdeutschland ist die Nachsorgeklinik am Straussee sogar die einzige Reha- Klinik, die dieses Konzept anbietet. Die familienorientierte Rehabilitation stellt die gesamte Familie in den Mittelpunkt. Sie hilft, die Folgen schwerer Erkrankungen gemeinsam zu bewältigen und gestärkt in den Alltag zurückzukehren. Für Kinder, Eltern und Geschwister ist das von unschätzbarem Wert. Das macht den Standort zu etwas Besonderem. Es gab viele gute Anträge auf die sogenannten PMO-Mittel. Aber ich habe mich persönlich dafür eingesetzt, dass diese Fördermittel genau hierher kommen – nach Strausberg, in die Nachsorgeklinik am Straussee. Denn mir war es ein Herzensanliegen, dass diese Einrichtung die notwendige Unterstützung erhält, um ihre Arbeit aufnehmen zu können.“
Die Nachsorgeklinik wird die Fördermittel für wohnraumverbessernde Maßnahmen verwenden, unter anderem für die Installation von Akustikpaneelen zur Reduzierung von Lärm und Verbesserung der Sprachverständlichkeit, für Fingerklemmschutz an Türen und Rollos, für digitale Türterminals sowie für Sonnenschutzmarkisen zum Schutz vor Hitze. Bei einem Rundgang durch das Haus sprach Ministerin Müller mit den Beschäftigten. Die Maßnahmen schaffen eine sichere, familienfreundliche und gesundheitsfördernde Umgebung, die den besonderen Bedürfnissen von schwer erkrankten Kindern, Jugendlichen und ihren Familien gerecht wird, und dienen damit dem sozialen Auftrag der Klinik.
Klinik-Geschäftsführer Jan Dreher erklärte: „Diese Förderung ist für uns ein wertvoller Beitrag, um die Nachsorgeklinik am Straussee zu einem Ort der Sicherheit und Geborgenheit für schwerkranke Kinder und ihre Familien zu gestalten. Sie ermöglicht uns, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sich alle gut aufgehoben fühlen können. Schritt für Schritt wächst die Klinik damit zu dem, was sie sein soll: ein Platz, an dem ganze Familien Kraft schöpfen und neue Perspektiven gewinnen dürfen.“
Hintergrund
Die Nachsorgeklinik am Straussee gGmbH wurde im Januar 2024 als 100-prozentige Tochtergesellschaft der milaa gGmbH gegründet. Die milaa gGmbH ist eine 100-prozentige Tochter des Evangelischen Diakonievereins Berlin-Zehlendorf e. V.. Aktuell beschäftigt die Nachsorgeklinik 40 Mitarbeitende. Bis 2026 wird bei einer Vollauslastung der Klinik mit 120 Arbeits- und Ausbildungsplätzen geplant.
Die Fachabteilung für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie (kurz: Kinderkardiologie) sowie die Fachabteilung für Kinderonkologie und -hämatologie (kurz: Kinderonkologie) bieten familienorientierte Rehabilitation für herz- und krebskranke Kinder und Jugendliche an, bei der alle Angehörigen in den Rehabilitationsprozess einbezogen werden.
Internetseite: https://nachsorgeklinik.de/