5. Netzwerktreffen Hitzeschutz am 3. Juni
Gesundheitsministerin Müller eröffnet Tagung in Potsdam / Anmeldungen sind noch möglich / Brandenburg gehört zu den am stärksten von Hitze betroffenen Regionen Deutschlands
- Erschienen am - PresemitteilungDas Jahr 2024 war das bisher wärmste Jahr seit dem Beginn regelmäßiger Messungen – welt- und europaweit ebenso wie in Deutschland und auch in Brandenburg. Allein in Brandenburg starben im vergangenen Jahr nahezu doppelt so viele Menschen aufgrund von Hitze wie 2023. Im Mittelpunkt des fünften Treffens des „Zentralen Netzwerks Hitzeschutz: Hitzeaktionsplan für Brandenburg“ steht die Vorbereitung auf den diesjährigen Sommer und die zu treffenden Maßnahmen für den Schutz der Bevölkerung vor extremer Hitze. Das Treffen findet in Potsdam auf Einladung des Gesundheits- und des Klimaschutzministeriums statt. Es dient dem Austausch und der weiteren Vernetzung aller relevanten Akteure und Experten auf dem Gebiet Hitzeschutz im Rahmen der Klimaanpassungsstrategie des Landes Brandenburg. Anmeldungen sind noch möglich. Gesundheitsministerin Britta Müller wird die Tagung eröffnen.
Gesundheitsministerin Britta Müller: „Der Sommer steht bevor, und aus den Erfahrungen der letzten Jahre und den aktuellen Analysen der Experten kann man schlussfolgern, dass es wieder Hitzeperioden und vielleicht auch Hitzerekorde geben könnte. Andauernde Hitzewellen können zur körperlichen und psychischen Belastung werden. Erschöpfung, Kopfschmerzen und Schwindel sind häufige Anzeichen dafür, dass der Organismus mit hohen Temperaturen kämpft. Extreme Hitze kann sogar tödlich sein – nicht nur für geschwächte Menschen. Die Folgen dieser bedrohlichen Entwicklung zu minimieren ist Aufgabe des Zentralen Netzwerks Hitzeschutz. In diesem Gremium sind alle relevanten Akteure und Fachleute versammelt, die im Land Brandenburg mit dem Thema befasst sind. Ihre gebündelte Expertise soll dabei helfen, unsere immer älter werdende Bevölkerung möglichst optimal vor extremer Hitze zu schützen und den Hitzeschutz in Brandenburg nachhaltig und flächendeckend zu verankern. Im Fokus stehen dabei vor allem besonders gefährdete Bürgerinnen und Bürger, wie zum Beispiel Hochaltrige, Kinder, Pflegebedürftige, aber auch Menschen, die im Freien arbeiten, chronische Erkrankungen oder Beeinträchtigungen haben.“
Klimaschutzminister Daniel Keller: „Die vorsorgende Anpassung an die nicht mehr vermeidbaren Folgen des Klimawandels ist essentiell, um Schäden, Einschränkungen und den Verlust an Lebensqualität im Land Brandenburg vorzubeugen. Hitze ist nicht nur für besonders vulnerable Menschen lebensbedrohlich, sie kann bei unangepasstem Verhalten und fehlender Vorsorge jede und jeden beeinträchtigen oder sogar gefährden. Neben sozialen und medizinischen Einrichtungen sind deshalb auch Betriebe angehalten, bei der zunehmenden Anzahl an Hitzetagen Vorsorge zum Schutz ihrer Mitarbeitenden zu treffen. Dabei kann es sich um die energetische Wärmedämmung von Produktionshallen, die Außenverschattung von Fenstern, die Bereitstellung von Trinkwasserspendern oder auch angepasste Arbeitszeiten an Tagen mit Hitzewarnung handeln. Das Zentrale Netzwerk Hitzeschutz informiert regelmäßig auf seinen Veranstaltungen sowie über Webseite und Newsletter.“
Brandenburg gehört zu den am stärksten von Hitze betroffenen Regionen Deutschlands und verzeichnet – hinter Berlin – die meisten Hitzetage. Seit den 1950er Jahren hat sich die jährliche Anzahl der heißen Tage – als solche bezeichnet man Tage mit einer Höchsttemperatur von mehr als 30 Grad Celsius – von knapp fünf auf fast 15 nahezu verdreifacht.
Im vergangenen Sommer wurden an elf Tagen Hitzewarnungen vom Deutschen Wetterdienst ausgesprochen. Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg berechnete nach einer eigens erarbeiteten Methode für das vergangene Jahr 99 Hitzetote für Brandenburg. Das sind fast doppelt so viele wie 2023 (50) und deutlich mehr als im Durchschnitt der Jahre seit 1985 (60). Den traurigen Rekord hält bis dato das Jahr 2018 mit 362 Hitzetoten in Brandenburg.
Hintergrund
Das „Zentrale Netzwerk Hitzeschutz: Hitzeaktionsplan Brandenburg“ wurde auf Initiative des Brandenburger Gesundheits- und des Klimaschutzministeriums im Juni 2023 gegründet. Es ist Bestandteil der Umsetzung des wissenschaftlichen Gutachtens zum Hitzeaktionsplan für Brandenburg.
Ziel des Netzwerks ist es, alle relevanten Akteurinnen und Akteure auf Landesebene zu bündeln und konkrete Hitzeschutz-Maßnahmen zu entwickeln. Geplant ist weiterhin der Aufbau eines umfangreichen Kontaktnetzwerks, das den Wissenstransfer unter Fachakteuren erleichtert und die soziale Gerechtigkeit durch den Fokus auf besonders gefährdete Gruppen fördert.
Anmeldungen zur Veranstaltung sind noch bis zum 2. Juni bei der Fachstelle Zentrales Netzwerk Hitzeschutz: Hitzeaktionsplan für Brandenburg möglich. Kontakt zur Fachstelle: https://mgs.brandenburg.de/mgs/de/themen/gesundheit/umweltbezogener-gesundheitsschutz/hitzeaktionsplan/fachstelle-hap/