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Equal Care Day: Ministerin Nonnemacher und Landesgleichstellungsbeauftragte Dörnenburg fordern gerechte Verteilung von Sorgearbeit

- Erschienen am 27.02.2022 - Presemitteilung 085/2022

Ob Kinderbetreuung, das Pflegen von Angehörigen oder alltägliche Arbeiten im Haushalt: Care-Arbeit, auf Deutsch Sorgearbeit, hat viele Gesichter. Gemeinsam ist ihnen jedoch, dass diese Arbeit noch immer ganz überwiegend von Frauen geleistet wird. Im Kampf für eine gerechtere Aufgabenverteilung soll alljährlich der Equal Care Day ein Zeichen setzen.

Sorgearbeit umfasst alle Tätigkeiten des Sorgens und Kümmerns wie Kinderbetreuung, Hausarbeit und Pflege, sowie Hilfe in der Familie und im Freundeskreis. Begangen wird der Equal Care Day in Schaltjahren am 29. Februar und in den anderen Jahren am 1. März. Mit dem Datum wollen die Initiatorinnen und Initiatoren vom klische*esc e.V. darauf aufmerksam machen, dass der überwiegende Teil der Care-Arbeit – so wie der 29. Februar – zumeist „unsichtbar“ ist. Zudem entspricht der Anteil der geleisteten Care-Arbeit von Männern und Frauen einem Verhältnis von 1:4 - ebenfalls eine Anspielung auf den Schaltjahresrhythmus.

Frauenministerin Ursula Nonnemacher: „Dass Frauen noch immer viermal so häufig Sorge- und Fürsorgearbeit leisten wie Männer, spricht Bände darüber, wie weit wir als Gesellschaft auf dem Weg zu wirklicher Gleichberechtigung noch zu gehen haben. Denn dieser Fakt setzt eine Negativspirale in Gang: Weil zumeist Frauen diese in der Regel unbezahlten Tätigkeiten ausführen, haben sie oft auch zugleich weniger Zeit für die eigene berufliche Karriere – eine der Ursachen für die leider noch immer klaffende Lücke zwischen der Höhe der Gehälter von Frauen und Männern. Deswegen kämpfen wir für eine gerechte Verteilung der Sorgearbeit, und dafür setzen wir am 1. März ein deutliches Signal!“

Landesgleichstellungsbeauftragte Manuela Dörnenburg: „Was wäre, wenn niemand mehr die Wäsche wäscht, die Hemden bügelt, den Kindern die Schuhe kauft oder die pflegebedürftigen Eltern betreut? Unser soziales Miteinander basiert auf diesen Tätigkeiten und unsere Unternehmen vertrauen darauf, dass das funktioniert. Umso empörender ist es, wie selbstverständlich wir gesamtgesellschaftlich die ungleiche Verteilung der Care-Arbeit auf Kosten der Frauen hinnehmen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf darf nicht in der Teilzeit von Frauen stecken bleiben. Auch die stärkere Nutzung von mehr als zwei Elternzeitmonaten bietet noch viel Luft hin zu einer paritätischen Care-Arbeit.“

Weitere Informationen: https://equalcareday.de/