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Frauenministerin Müller unterstützt Frauenhaus Fürstenwalde mit 21.800 Euro aus Lottomitteln

Frauenministerin Britta Müller: „Einrichtungen im Kampf gegen Gewalt an Frauen stärken“

- Erschienen am 28.09.2025 - Presemitteilung 132/2025

Seit mehr als 30 Jahren bietet das Frauenhaus Fürstenwalde (Landkreis Oder-Spree) von Gewalt betroffenen Frauen und ihren Kinder Hilfe und Schutz. Frauenministerin Britta Müller unterstützt die Einrichtung mit rund 21.800 Euro aus Lottomitteln. Mit dem Geld konnte der Träger, der Verein „Frauen helfen Frauen e.V. Fürstenwalde“, die Büroräume des Frauenhauses sowie der Kontakt- und Beratungsstelle modernisieren und die technische Ausstattung erneuern. Die Arbeiten wurden jetzt abgeschlossen.

Frauenministerin Britta Müller betont die Bedeutung der Brandenburger Frauenhäuser im Kampf gegen Gewalt an Frauen und ihren Kindern: „Gewalt gegen Frauen werden wir mit aller Entschlossenheit bekämpfen – überall dort, wo sie auftritt. Frauenhäuser sind als Zufluchtsorte eine unverzichtbare Säule im Hilfesystem: Sie bieten von Gewalt betroffenen Frauen und ihren Kindern Sicherheit, Schutz und Unterstützung für einen Neuanfang. Diese Einrichtungen zu stärken, ist ein zentrales Anliegen der Landesregierung. Deshalb haben wir die Mittel im Doppelhaushalt 2025/2026 noch einmal deutlich erhöht. Mit einer zusätzlichen finanziellen Förderung aus Lottomitteln leisten wir nun einen weiteren Beitrag dazu, dass die engagierten Mitarbeiterinnen des Frauenhauses Fürstenwalde endlich wieder unter guten Bedingungen arbeiten können – und durch ein modernes, freundliches Umfeld täglich aufs Neue für ihre oftmals mental belastende Tätigkeit motiviert werden.“

Das Frauenhaus Fürstenwalde wurde 1991 gegründet und verfügt über zwölf Plätze. Im vergangenen Jahr fanden hier 14 Frauen und 13 Kinder Schutz, Beratung und Unterstützung. Nachdem in den vergangenen Jahren bereits die Wohneinheiten saniert werden konnten, wurden nun mithilfe der Lottomittel die Büroräume, die nicht mehr den heutigen Anforderungen an Arbeitsschutz und Ergonomie entsprachen, renoviert, neu möbliert und mit neuer Computertechnik ausgestattet. In dieser Woche wurde die Maßnahme abgeschlossen.

Hintergrund

Frauenhäuser sind Schutzräume zur Gewährung von Unterkunft und Hilfe bei Gewalterfahrung für Frauen und ihre Kinder. In Brandenburg gibt es derzeit 17 dieser Einrichtungen sowie vier Schutzwohnungen und drei Fachberatungsstellen für häusliche Gewalt. Insgesamt verfügen sie über 131 Familienplätze.

Das Land Brandenburg hat die Landesmittel für die Förderung von Hilfsangeboten für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder sowie zur Förderung von Frauenhäusern, Zufluchtswohnungen und Beratung im Doppelhaushalt 2025/2026 von ursprünglich 2.994.800 Euro auf 3.284.400 Euro im Jahr 2025 und 3.338.400 Euro im Jahr 2026 erhöht.

Das Geld soll für den Ausbau von Platzkapazitäten aufgrund zunehmenden Bedarfs, die Deckung steigender Personalkosten sowie zur Fachkräftegewinnung verwendet werden.

Erklärtes Ziel der Landesregierung ist der Kampf gegen Gewalt an Frauen. Sie bekennt sich zu den Inhalten der Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt und wirkt auf deren Umsetzung hin.

Auch auf Bundesebene drängt die Landesregierung auf eine stärkere finanzielle Unterstützung von Frauenhäusern: Auf der 35. Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister sowie -senatorinnen und -senatoren der Bundesländer (GFMK) Ende Juni in Essen wurde der Antrag „Gewalthilfesystem gemeinsam bauinvestiv stärken“ einstimmig angenommen; diesen Antrag hatte Brandenburg federführend gemeinsam mit zehn weiteren Ländern eingebracht. Ziel ist es, bundesweit mehr Investitionen in den Neu- und Ausbau von Frauenhäusern zu tätigen.

Laut der vom Innenministerium veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2024 sind die Fallzahlen häuslicher Gewalt erneut gestiegen: So wurden im vergangenen Jahr insgesamt 6.790 Straftaten im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt erfasst. Im Vergleich zu 2023 sind das 465 Fälle mehr, was einen Anstieg von 7,4 Prozent entspricht.

Wie schon in den vergangenen Jahren waren Frauen am häufigsten von häuslicher Gewalt betroffen. Von den insgesamt 7.126 Opfern (2023: 6.673) waren 69,1 Prozent weiblichen Geschlechts.