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Brandenburg beteiligt sich an internationaler Studie zur Kinder- und Jugendgesundheit

- Erschienen am 29.09.2025 - Presemitteilung 134/2025

Für dieses gemeinsame Projekt haben das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS), das Ministerium für Gesundheit und Soziales (MGS), die Landesvertretung Berlin-Brandenburg des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.

Die dritte Befragungswelle der internationalen HBSC-Studie „Health Behaviour in School-aged Children“ erhebt erneut Daten zur subjektiven und psychosozialen Gesundheit sowie zum Gesundheitsverhalten von Heranwachsenden in Brandenburg. Dazu zählen unter anderem Rauchen, Medienkonsum und Bewegung. Zugleich werden Einflüsse aus der Familie, der Schule und der Freundesgruppe untersucht. Besonderes Augenmerk liegt auf dem schulischen Kontext, dafür werden ganze Schulklassen der Jahrgangsstufen 5, 7 und 9 befragt. Beginn der auf zwei Jahre angelegten Studie ist der 1. Oktober 2025; erste Ergebnisse werden für Mitte 2027 erwartet.

Bildungsminister Steffen Freiberg: „Gesundheit und Bildung gehören eng zusammen – denn nur wer sich wohlfühlt, kann auch gut lernen. Ich begrüße die Studie sehr, denn auch die zufällig ausgewählten Befragungsschulen haben etwas davon: Sie bekommen eine individuelle Rückmeldung ihrer Daten in Form sogenannter ‚Schulgesundheitsprofile‘ und können damit Maßnahmen der schulischen Gesundheitsförderung an ihrer Schule vorantreiben.“

Gesundheitsministerin Britta Müller: „Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen liegt mir ganz besonders am Herzen. Um sie gezielt zu unterstützen, braucht es verlässliche Daten. Nur so lassen sich passende politische Maßnahmen entwickeln. Die Brandenburger Erhebung der internationalen HBSC-Studie ist hierfür eine hochkarätige Datenquelle und gibt Kindern und Jugendlichen als Expertinnen und Experten ihrer Gesundheit eine eigene Stimme. Auch für unseren Kinder- und Jugendgesundheitsbericht sind die Daten eine wesentliche Grundlage. Daher freue ich mich besonders, dass wir auch 2025 an der dritten Befragungswelle der Studie mit Daten aus Brandenburg mitwirken können.“

Rebecca Zeljar, Leiterin der vdek-Landesvertretung Berlin/Brandenburg: „Die Ersatzkassen unterstützen die Studie, weil wir so eine wichtige Datengrundlage erhalten, um die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Brandenburg besser zu verstehen. Auf dieser Basis lassen sich Bedarfe frühzeitig erkennen und passgenaue Maßnahmen entwickeln. Prävention und Gesundheitsförderung sind dabei eine zentrale Säule guter Versorgung, u.a. weil sie Kinder und Jugendliche direkt in ihren Lebenswelten erreichen und so langfristig wirksam sind.“

Prof. Dr. Ludwig Bilz, Institut für Gesundheit der BTU Cottbus-Senftenberg: „Der Grundstein für ein gesundes Leben wird in Kindheit und Jugend gelegt. Ich freue mich deshalb, dass wir mit Unterstützung unserer Kooperationspartner zum dritten Mal repräsentative Daten zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Brandenburg erheben und langfristige Entwicklungen analysieren können. Wie schon bei den vorherigen Studien erhoffe ich mir wertvolle Impulse für die schulische Gesundheitsförderung.“

Das Land Brandenburg hat sich bereits 2018 und 2022 an den internationalen HBSC-Erhebungswellen mit eigenen repräsentativen Stichproben beteiligt. Das Team der BTU Cottbus-Senftenberg um Prof. Dr. Ludwig Bilz hat jeweils über 3.000 Brandenburger Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5, 7 und 9 an allen Schulformen befragt. Die Ergebnisse von 2022 haben gezeigt, dass die Pandemiejahre auch für Kinder und Jugendliche in Brandenburg herausfordernd waren und deutliche Spuren in der Gesundheit und beim Gesundheitsverhalten hinterlassen haben.

Mit der dritten Befragung können nun die weitere Entwicklung sowie Trends über fast eine Dekade analysiert werden. Ziel ist es, Ansatzpunkte für Maßnahmen in Prävention und Gesundheitsförderung zu identifizieren. Besonderes Interesse besteht. unter anderem an der weiteren Entwicklung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Brandenburg, ihrem Umgang mit sozialen Medien und den Auswirkungen der Cannabis-Legalisierung auf den Substanzkonsum. Die gewonnenen Daten fließen in die Gesundheitsberichterstattung des Landes Brandenburg ein und stehen für die gesundheitswissenschaftliche Forschung an der BTU Cottbus-Senftenberg zur Verfügung.

Die per Zufallsprinzip ausgewählten Befragungsschulen in Brandenburg erhalten – wie auch bei den zurückliegenden Studien – eine individuelle Rückmeldung ihrer Daten in Form sogenannter „Schulgesundheitsprofile“. Das erlaubt der jeweiligen Schule die selbstbestimmte und am eigenen Bedarf orientierte Auswahl von Maßnahmen der schulischen Gesundheitsförderung.

Hintergrund Die internationale Studie zur Kinder- und Jugendgesundheit „Health Behaviour in School-aged Children“ (HBSC) ist die weltweit größte Studie zur Kinder- und Jugendgesundheit. Sie wird alle vier Jahre in mittlerweile mehr als 50 Ländern durchgeführt und seit fast 40 Jahren von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt. Sie liefert eine der wichtigsten Datengrundlagen für die international vergleichende Gesundheitsberichterstattung.

Fachkontakt
Brandenburgische Technische Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg
Institut für Gesundheit
Prof. Dr. Ludwig Bilz
Tel.: (03573) 85715
E-Mai: ludwig.bilz@b-tu.de

Verband der Ersatzkassen (vdek) Landesvertretung Berlin-Brandenburg
Niklas Valder
Tel.: (030) 2537 7424
E-Mail: niklas.valder@vdek.com