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Gute Versorgung für Erwachsene mit Mehrfachbehinderung

Gesundheitsministerin Müller eröffnet Medizinisches Behandlungszentrum in Bernau

- Erschienen am 30.01.2025 - Presemitteilung 007/2025
Eröffnung Medizinisches Behandlungszentrum in Bernau

Erwachsene mit geistiger oder schwerer Mehrfachbehinderung benötigen eine besondere medizinische Versorgung, die auf ihre spezifischen Anforderungen zugeschnitten ist. Um diesen speziellen Bedürfnissen gerecht zu werden, wurden und werden in Deutschland Medizinische Behandlungszentren für Erwachsene mit geistiger Behinderung oder schweren Mehrfachbehinderungen (MZEB) eingerichtet. In Brandenburg existierten bereits zwei solcher Einrichtungen. Die dritte, unter der Leitung der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, wurde am heutigen Donnerstag von Sozial- und Gesundheitsministerin Britta Müller im Beisein der Landesbehindertenbeauftragten Janny Armbruster in Bernau (Barnim) eröffnet. In ihrer Rede hob Müller die Bedeutung der MZEB als hoch spezialisierte Gesundheitseinrichtungen hervor. 

Sozial- und Gesundheitsministerin Britta Müller: „Erwachsene mit geistiger oder schwerer Mehrfachbehinderung stoßen in der allgemeinen Gesundheitsversorgung oft an Grenzen. Es fehlt häufig an Fachwissen, Barrierefreiheit und individueller Betreuung. Genau hier setzt dieses Zentrum an – als ein Ort, der auf die individuellen Bedürfnisse eingeht, Barrieren abbaut und eine Rundumversorgung auf hohem Niveau bietet. Ein interdisziplinäres Team aus Ärztinnen und Ärzten, Therapeutinnen und Therapeuten sowie Pflegekräften bringt nicht nur Expertise, sondern auch Herz mit. Dieses Zentrum soll ein Ort sein, an dem sich die Menschen nicht nur medizinisch gut versorgt fühlen, sondern auch willkommen, angenommen und verstanden. Mit der Eröffnung dieses neuen MZEB setzen wir daher ein starkes Zeichen: für Inklusion und für spezialisierte Versorgung.“

Hintergrund

Die gesetzlichen Grundlagen für die Medizinischen Behandlungszentren für Erwachsene mit geistiger Behinderung oder schweren Mehrfachbehinderungen wurden 2015 mit dem Gesetz zur Stärkung der Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung geschaffen. Analog zu den Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) arbeiten die MZEB interdisziplinär und unter ärztlicher Leitung. Sie sollen als spezialisiertes Element das ambulante Regelversorgungssystem ergänzen und die gesundheitsbezogenen Versorgungslücken für die Zielgruppe schließen helfen. Neben ärztlichen Leistungen werden dort auch psychologische, therapeutische und psychosoziale Versorgung angeboten.

Das erste MZEB in Brandenburg wurde 2019 in der Kliniken Beelitz GmbH (Potsdam-Mittelmark) eröffnet. Das zweite MZEB gibt es seit 2022 in Luckau (Dahme-Spreewald).

Über die Anträge für den Betrieb eines MZEB entscheidet der Zulassungsausschuss der Ärzte und Krankenkassen bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB).